1945-1955

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Unsere Zeitleiste

Mit unserem Zeitstrahl nehmen wir Sie mit auf eine spannende Reise durch die Vergangenheit. Die blauen Highlights markieren die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen in der Geschichte des IPV – unsere Erfolge, Wendepunkte und Meilensteine. Die grauen Highlights stellen die bedeutenden Momente der allgemeinen Zeitgeschichte dar, die unser Umfeld und unsere Welt geprägt haben. So entsteht ein einzigartiger Vergleich, der zeigt, wie sich unser Verein im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hat und welche zeitgeschichtlichen Ereignisse uns dabei begleitet haben.

1945
Kapitulation und Folgen/Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen

Nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 wurde das Land in vier Besatzungszonen aufgeteilt, verwaltet von den USA, der Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich. Berlin wurde ebenfalls in vier Sektoren geteilt. Die unterschiedlichen politischen und wirtschaftlichen Interessen der Alliierten führten bald zur Spaltung: 1949 entstanden im Westen die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und im Osten die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Diese Teilung hielt bis zur Wiedervereinigung 1990 an.

1945
Neustart nach dem Krieg

Schon wenige Monate nach der Kapitulation machten sich mutige Frauen und Männer daran, den IPV wieder aufzubauen. Bereits im Frühsommer 1945 wurden die ersten Schritte unternommen, um die Mitgliederlisten zu überprüfen und zu aktualisieren. Die Mitarbeiter der ersten Stunde hatten das Glück, auf alle Akten zugreifen zu können, die den Krieg und die Kapitulation unversehrt überstanden hatten.

Nach der Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit wurde der enge Kontakt zu den Nachfolgeverbänden der deutschen Wirtschaft, dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), wiederhergestellt. Geschäftsführende Präsidialmitglieder und Hauptgeschäftsführer dieser Spitzenverbände wurden eingeladen, ihre wertvollen Erfahrungen und Netzwerke im Verwaltungsrat des IPV einzubringen.

1949
Gründung zweier Deutscher Staaten - BRD und DDR

1949 wurden zwei deutsche Staaten gegründet:

  1. Bundesrepublik Deutschland (BRD) am 23. Mai im Westen, aus den westlichen Besatzungszonen, als demokratischer Staat mit marktwirtschaftlicher Orientierung.
  2. Deutsche Demokratische Republik (DDR) am 7. Oktober im Osten, aus der sowjetischen Besatzungszone, als sozialistischer Staat unter sowjetischem Einfluss.

Diese Teilung spiegelte die politischen Spannungen des Kalten Krieges wider und hielt bis zur Wiedervereinigung 1990 an.

1946
Offizielle Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit

Im Februar 1946 wurde die offizielle Arbeit des IPV wieder aufgenommen. Von den ursprünglich rund 10.000 Mitgliedern mussten jedoch etwa 3.000 gestrichen werden, sodass der effektive Mitgliederbestand auf etwa 7.000 schrumpfte – weniger als die Hälfte des Höchststandes vor der Kapitulation. Von der Liste wurden diejenigen entfernt, die in der damaligen Ostzone lebten, sowie jene, die ihre Versicherung nicht wieder aktivieren konnten oder wollten. Besonders brisant war die Situation für die rund 700 Mitglieder in der sowjetischen Besatzungszone, da selbst harmlose Zuschriften aus dem Westen für sie eine große Gefahr darstellten. Zudem fehlten von etwa 1.200 Mitgliedern jegliche Informationen über neue Adressen. Bei weiteren rund 1.000 Mitgliedern, die sich mit der Beitragszahlung für mehrere Jahre im Rückstand befanden, wurde die Mitgliedschaft nicht fortgeführt.

1950
07. Oktober
Abschaffung der Lebensmittelkarten
Lebensmittelkarte

1950 wurden in Westdeutschland die Lebensmittelkarten abgeschafft, nachdem sich die Wirtschaft erholt hatte und die Lebensmittelversorgung stabiler wurde. Die Karten, die seit dem Krieg die Verteilung von Grundnahrungsmitteln regelten, waren nun nicht mehr nötig. In der DDR blieben sie jedoch noch einige Jahre länger bestehen.

1949
Umzug von Berlin nach Varel

Die örtliche Nähe zu den Verbänden ging jedoch verloren, als BDI und BDA bei ihren Nachkriegsgründungen im Jahr 1949 Köln als ihren künftigen Standort wählten, während der IPV zunächst in Berlin blieb. Die Berlin-Blockade zwang schließlich auch den IPV, seinen Verwaltungssitz nach Westdeutschland zu verlegen Es war für den IPV schwierig geworden, die Beitragszahlungen der in Westdeutschland lebenden Mitglieder zu verwalten. Der IPV sah es stets als eine seiner Kernaufgaben an, seine Mitglieder zu beraten. Doch die Organisation dieser Beratungen wurde von Berlin aus immer herausfordernder.

Am 09.06.1949 beschloss die Mitgliederversammlung in Berlin einstimmig, die im Westen Deutschlands ansässigen Mitglieder – etwa 90 Prozent des Gesamtbestands – von Westdeutschland aus zu betreuen. Die Berliner Mitglieder wurden weiterhin von der Geschäftsstelle in der Schlüterstraße 39 betreut. Am 01.09.1949, im 25. Geschäftsjahr, wurde der Vereinssitz offiziell von Berlin nach Varel, nahe Oldenburg verlegt.

Beginn des Wirtschaftswunders

Das Wirtschaftswunder in Westdeutschland begann in den 1950er Jahren, als sich das Land nach dem Krieg erholte. Wichtige Faktoren waren der Marshallplan, die Einführung der D-Mark 1948 und eine starke Industrialisierung. Diese Entwicklungen führten zu schnellem Wirtschaftswachstum, sinkender Arbeitslosigkeit und verbesserten Lebensstandards.

Beschluss über Rückkehr nach Berlin

Interessanterweise legte der IPV noch in den Anfangsjahren in Varel in einem internen Papier fest:

„Jedoch sieht der IPV es als selbstverständlich an, im Falle der Wiedervereinigung sein Domizil nach Berlin zurückzuverlegen.“

1954
04. Juli
„Wunder von Bern“ Deutschland besiegt Ungarn 3:2 und wird Weltmeister

Das Wunder von Bern 1954 war der überraschende Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in der Schweiz. Im Finale besiegte Deutschland das favorisierte Ungarn mit 3:2. Der Sieg stärkte das nationale Selbstbewusstsein der BRD und war ein Symbol für den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg.

1954
Verbände in Köln/jur. Sitz des IPV Köln/ Verwaltung Varel/Geschäftsstelle Berlin

Nachdem die Verbände sich 1949 in Köln niedergelassen hatten, dauerte es noch bis zum Jahr 1954 als der IPV eine Geschäftsstelle in Köln einrichtete. Auch der juristische Sitz wurde nach Köln verlegt, dem Ort an dem die Verbände ansässig waren.

So stellte sich 1954 der IPV mit juristischem Sitz und Geschäftsstelle in Köln auf. Der Veraltungssitz blieb Varel und in der Geschäftsstelle in Berlin wurden nach wie vor die Berliner Mitglieder betreut.

1954
Werbeverbot für den IPV

Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft im Jahr 1953 spiegelte sich deutlich in den Erfolgszahlen der Lebensversicherer wider, und auch der IPV profitierte von dieser Entwicklung. Sowohl die Mitgliederzahl als auch der Bestand der vom IPV verwalteten Lebensversicherungen wuchsen erfreulich an. Trotzdem gelang es dem IPV noch nicht, einen größeren Anteil der Führungskräfte der deutschen Industrie für sich zu generieren.

Anfang 1954 entschied der Vorstand des IPV, eine groß angelegte Werbeoffensive zu starten, um die Fach- und Wirtschaftsverbände der deutschen Industrie für eine Unterstützung des IPV zu gewinnen. Auch die Vertragsgesellschaften wurden in diese Aktion einbezogen. Doch die Initiatoren hatten nicht mit einer Reaktion des Bundesaufsichtsamts gerechnet. Die Behörde mahnte den IPV aufgrund des Schutzes der Versicherungsgesellschaften, die nicht zum Vertragsnetz des IPV gehörten, dazu, sich in der öffentlichen Werbung zurückzuhalten. Unmittelbar nach dem Start der Kampagne erinnerte das Bundesaufsichtsamt den IPV an diese Vorgabe – was praktisch einem Werbeverbot gleichkam.

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Mitgliederzahlen

Durch die Nachkriegszeit von 1945 bis 1948 haben wir keine Angaben zu den Mitgliederzahlen.