Mit unserem Zeitstrahl nehmen wir Sie mit auf eine spannende Reise durch die Vergangenheit. Die blauen Highlights markieren die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen in der Geschichte des IPV – unsere Erfolge, Wendepunkte und Meilensteine. Die grauen Highlights stellen die bedeutenden Momente der allgemeinen Zeitgeschichte dar, die unser Umfeld und unsere Welt geprägt haben. So entsteht ein einzigartiger Vergleich, der zeigt, wie sich unser Verein im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hat und welche zeitgeschichtlichen Ereignisse uns dabei begleitet haben.
Die Hyperinflation von 1923 war eine der dramatischsten Krisen der Weimarer Republik und besonders in Berlin spürbar. Die Geldentwertung erreichte ein absurdes Ausmaß, als Brotpreise täglich stiegen und Menschen mit Schubkarren voller Geldscheine zahlten. Ursache waren die Reparationsforderungen des Versailler Vertrags und die Ruhrbesetzung, die eine wirtschaftliche Destabilisierung nach sich zogen. In Berlin führten die finanziellen Nöte zu sozialen Spannungen, Hunger und massiven Protesten. Erst die Einführung der Rentenmark Ende 1923 brachte eine Stabilisierung, doch das Vertrauen in die junge Demokratie war nachhaltig erschüttert.
1889 wurde in Deutschland der Grundstein für eine gesetzliche Alters- und Invaliditätsversorgung gelegt. Zunächst nur für Arbeiterinnen und Arbeiter, ab 1913 gesetzlich geregelt auch für Angestellte. Von diesen Rentenversicherungen waren jedoch die Geschäftsführer und wissenschaftlichen Mitarbeiter des Reichsverbandes der Deutschen Industrie (heute BDI) und der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (heute BDA) ausgeschlossen. Sie waren in Hinsicht auf ihre Zukunftssicherung auf Eigenvorsorge angewiesen.
Um diese Eigenvorsorge zu ermöglichen, beschloss man einen Arbeitskreis zu berufen, der die Herausforderungen des einzelnen für seine Eigenvorsorge zu lösen. Die Gründungsphase des Industrie-Pensions-Verein e.V. fand damals unter dramatischen wirtschaftlichen Verhältnissen statt. So lautet die Präambel des Schreibens der Verbände über die Gründung des IPV:
„Die vor und in der Inflationszeit geschaffenen Alters- und Hinterbliebenen-Versorgungen der leitenden Persönlichkeiten in der Industrie sind durch die Währungsentwertungen völlig zerstört. Vernichtet ist damit die Hoffnung auf ein sorgenfreies Alter, vernichtet die Ruhe zur Arbeit, die Arbeitsfreudigkeit, die nur dort vorhanden sein kann, wo die Sicherheit vor den tückischen Zufällen des Lebens gegeben ist, wo die Versorgung der Familie nach dem Tod des Ernährers außer Frage steht.“
Die Weimarer Republik war eine Zeit politischer und sozialer Umwälzungen, besonders in Berlin, das als Hauptstadt politisches und kulturelles Zentrum war. Während die "Goldenen Zwanziger" in Berlin eine Blütezeit von Kunst, Kultur und Wissenschaft brachten, war die politische Lage instabil. Straßenkämpfe zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten prägten die Atmosphäre, während wechselnde Koalitionen im Reichstag keine langfristige Stabilität boten. Trotz allem war Berlin ein Symbol der Modernität, mit bahnbrechenden Innovationen in Film, Architektur und Literatur, die weltweit Beachtung fanden.
Nach Ende der Inflation im Jahr 1924 nahm der konstituierende Arbeitsausschuss seine Gespräche in den Räumlichkeiten des Reichsverbandes wieder auf. Die Gründung einer eigenen Pensionskasse wurde verworfen. Stattdessen entschieden sich die Gründer dafür, günstige Konditionen für Kapitalversicherungen auf den Todes- und Erlebensfall mit oder ohne Invaliditätszusatzversicherung sowie mit einer Unfall-Zusatzversicherung anzubieten. Damit war die wegweisende Entscheidung gegen eine Umlagefinanzierung und für eine kapitalgedeckte Vorsorge gefallen.
Sogleich wurden Lebensversicherungen angeschrieben und gebeten, für die künftigen Mitglieder des IPV-Tarife zu günstigen Konditionen und Bedingungen anzubieten.
Demzufolge stellte sich der IPV nach den damaligen Protokollen und der späteren Satzung folgende Aufgabe:
„Der Industrie-Pensions-Verein wurde gegründet als Vertragspartner verschiedener Versicherungsgesellschaften beim Abschluss von Vergünstigungsverträgen, die als Rahmenverträge für Einzelversicherungen der Vereinsmitglieder dienen sollen. Es handelt sich dabei um Kapitalversicherungen auf den Todes- und Erlebensfall, in die auch Invaliditäts- und Unfallzusatzversicherungen eingeschlossen werden können. Jedes Mitglied ist in der Lage, seine Alters- und Hinterbliebenen-Fürsorge so zu gestalten, wie es ihm, unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Mittel, richtig und zweckmäßig erscheint.“
Die Weltwirtschaftskrise traf Deutschland und besonders Berlin schwer, da die Wirtschaft stark von internationalen Krediten abhängig war. Nach dem Börsencrash in den USA 1929 brachen in Berlin Unternehmen zusammen, die Arbeitslosigkeit stieg dramatisch, und Notstandsküchen wurden Alltag. Millionen Menschen waren von Armut betroffen, was die politische Radikalisierung beschleunigte. Die Krise bot extremistischen Parteien wie den Nationalsozialisten eine Plattform, die sich als Retter in der Not präsentierten. In den Straßen Berlins spitzten sich politische Spannungen zu, was die demokratischen Strukturen weiter schwächte.
Erste Gedanken zur Gründung eines Versorgungswerkes für die Geschäftsführer und wissenschaftlichen Mitarbeiter der Verbände kamen Anfang der 20er Jahre auf. Am 30.09.2021 wurde auf der Geschäftsführer-Konferenz des Reichsverbandes ein Arbeitsausschuss gegründet. Durch rasante Inflation wurde das Vorhaben noch in der Gründungsphase gestoppt und 1924 durch einen konstituierenden Arbeitsausschuss wieder aufgenommen.
Am 09.01.1925 wurde der Industrie-Pensions-Verein e.V. offiziell in Berlin gegründet.
Am 25.04.1925 wurden die Verträge mit den damaligen Kooperationspartnern unterschrieben. Dazu gehörten die Allianz Lebensversicherung AG, die Alba/Nordstern Lebensversicherung AG (heute AXA) und die Lebensversicherung AG des Gerling-Konzerns (heute HDI).
Im Mai 1925 nahm der IPV offiziell seine Geschäftstätigkeit in Berlin auf. In der Verwaltungsratssitzung im Juli wurden Struktur, Organisation und personelle Ausstattung des Vereines festgelegt, um den unerwartet schnell ansteigenden Arbeitsanfall zu bewältigen.
Am 12.08.1925 erfolgte die Genehmigung der Geschäftstätigkeit von der Aufsicht.
Am 19.12.1925 wurde der IPV endgültig im Vereinsregister eingetragen.
Zum Jahresende zählte der IPV bereits 1.182 Mitglieder.
Die Vereinssatzung wurde am 09.01.1925 einstimmig von allen Gründungsmitgliedern angenommen.
Aus dem Kreis der Pioniere wurde der Verwaltungsrat mit dem Syndikus Paul Brandt als Vorsitzenden und den stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Jakob Herle und Dr. Tänzer gewählt. Der Verwaltungsrat bestimmte Justizrat Heinrich Brandt und Dr. Egon Singer zu Mitgliedern des Vorstandes sowie Dr. Koppen als stellvertretendes Vorstandsmitglied.
Unmittelbar nach der Entscheidung des konstituierenden Arbeitsausschusses im Jahr 1924 für eine kapitalgedeckte Altersversorgung wurden verschiedene Versicherungen gebeten, Tarife zu günstigen Konditionen und Bedingungen für Kapitalversicherungen auf den Todes- und Erlebensfall mit oder ohne Invaliditätszusatzversicherung sowie mit einer Unfallzusatzversicherung anzubieten.
Nach erfolgreichen Verhandlungen konnten am 25.04.1925 Verträge mit den damaligen Kooperationspartnern unterschrieben werden. Dazu gehörten die Allianz Lebensversicherung AG, die Alba/Nordstern Lebensversicherung AG (heute AXA) und die Lebensversicherung AG des Gerling-Konzerns (heute HDI).
Im chronologischen Vorgriff: Im Jahr 1972 kam die Victoria Lebensversicherung AG (heute ERGO) als 4 Gesellschaft hinzu.
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